WALTER EBKE (1907-1979) - Zeichnungen/Illustrationen bottom
W.Ebke Der aus einer Handwerkerfamilie stammende Walter Ebke wurde am 30. Juni 1907 in Gelsenkirchen geboren. Wie es zu dieser Zeit üblich war, sollte er zunächst ein ordentliches Handwerk erlernen. Trotz seines intensiven Lebenswunsches, Tiermaler zu werden, entschied er sich für die Holzbildhauerei und bestand 1926 vor der Handwerkskammer in Dortmund die Gesellenprüfung zum Holzbildhauer. Diese Tätigkeit hat er danach nie wieder ausgeübt.
Seit 1928 arbeitete er als Werbegraphiker und besuchte nebenher die Folkwangschule in Essen sowie verschiedene Mal- und Zeichenkurse an der städtischen Gewerbeschule, um seine künstlerische Begabung zu vervollkommnen. Außerdem nahm er bei dem bekannten Gelsenkirchener Künstler Wilhelm Binroth Privatunterricht.
Seine Einberufung zur Wehrmacht im Jahre 1940 beendete vorerst seine Tätigkeit als Werbegraphiker. Bis zum Kriegsende war er Soldat in Frankreich und Rußland. Leider ist ein großer Teil seiner Kriegs- und Vorkriegsarbeiten in den Wirren des Krieges verloren gegangen. Während eines Fronturlaubs 1942 war es ihm gelungen, seine erste größere Ausstellung im Georgshaus in Gelsenkirchen durchzuführen. Ihr sollten später noch weitere Ausstellungen in Gelsenkirchen, Dortmund, Münster, Essen, Düsseldorf, Bielefeld, Wiesbaden, Posen, Hannover, Hagen, München und Innsbruck folgen.
Von 1945 bis 1963 arbeitete er als freiberuflicher Maler und Graphiker. Die Aufbauphase des 1949 gegründeten RUHR ZOO Gelsenkirchen begleitete Walter Ebke maßgeblich. Die gesamte Werbung - vom Plakat bis zum Hinweisschild, von der Illustration der Zoofahrer bis zur Informationstafel, von der Gestaltung des Briefpapiers bis zu den Servietten und Speisekarten der Zoo-Terrassen - lag in seiner Hand. So trug er ganz wesentlich zur Bekanntheit und Beliebtheit des aufblühenden RUHR ZOO bei.
Um seine künstlerischen Fertigkeiten auszubauen und Erfahrungen auszutauschen, unternahm er einige Studienreisen in andere deutsche und ausländische Zoos und Museen. Aus diesem Zeitraum stammen die meisten Studienblätter. Dem RUHR ZOO mit seinem abwechslungsreichen, motivbietenden Tierbestand blieb er jedoch über Jahrzehnte treu.
Seine intensive Beobachtung der Tiere, die Kenntnis ihrer Anatomie sowie seine akribische Detailgenauigkeit machten ihn zu einem begehrten Illustrator von Lexika/Tierlexika und einem wertvollen Mitarbeiter bei wissenschaftlichen Fachbüchern.
Gemeinsam mit 15 Künstlerfreunden gründete er am 9. Februar 1950 den "Bund Gelsenkirchener Künstler". Er war Beisitzer im Gründungsvorstand. Von 1963 bis zu seiner Pensionierung 1972 arbeitete er als Kunsterzieher an der Theodor-Heuss-Realschule in Gelsenkirchen-Buer.
Neben den wissenschaftlichen Tierarbeiten fertigte er Illustrationen zu Kinder- und Jugendbüchern an. In zahlreichen Jagdzeitschriften und Kalendern fanden seine Federzeichnungen ihren Platz. Weitere Schaffensbereiche in diesem Zeitraum waren die Tier-Linolschnitte und seine Zeichnungen mittelalterlicher Städte.
1973 erkrankte er unheilbar an Krebs und verstarb 1976 kurz vor seinem 69. Geburtstag.
Die Tiermalerei und die intensive Beobachtung der Tiere zogen sich wie ein roter Faden durch sein schaffensreiches Leben.



PRÄSENTATIONEN IN DER BLECKKIRCHE
8. September 2000: TIERansichten - Zeichnungen & Ilustrationen
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